Februar 2016 / what a lovely day

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MEINE KINDHEITSERINNERUNG: DIE BUDE

19.2.16

Das Ruhrgebiet - meine alte Heimat. In Österreich habe ich meine neue Heimat gefunden. Aber ich war mit den Kindern ane Bude. Für mich eine der schönsten Kindheitserinnerungen.

Die Bude - ein Phänomen aus der Industriekultur des Ruhrgebiets. An dem jeder der im Pott lebt nicht vorbeigekommen ist oder vorbeikommt. Der Greisler ist in Österreich fast verschwunden, die Bude hält immer noch Stand.  Ane Bude gibt es alles: Getränke, Lebensmittel, Zigaretten, Zeitschriften, belegte Brötchen, heißen Kaffee, das Pilsken, ein Pläuschchen und für die Kinder Bömskes (Bömskes gleich Zuckerl). Bömskes in allen Farben und Variation. Lakritz-Schnecken, Schnuller, Saure Gurken, Liebesherzen, Weisse Mäuse, Salzheringe, Salzdiamanten, Smile Fruchtgummi, Schlümpfe, Zuckeruhren, Brausebonbons, Liebesperlen, Salmiak-Pastillen, Veilchen und noch viel, viel mehr. Alles hinter einer Glasscheibe in Plastikboxen mit Stückpreisen - heute - von 5 Cent bis 10 Cent - zu meiner Zeit Pfennig.

MEINE KKINDHEITSERINNERUNG:

Ich kann mich noch erinnern: Wir hatten direkt gegenüber von der Grundschule in Sterkrade eine Bude. Irgendwie hatte jeder immer ein paar Pfennig in der Tasche. Wir sahen die Bömskes hinter der Scheibe in diesen Boxen und dann ging das Fenster auf und es kam die Frage: Was darf es sein? Und dann gab es für 20 Pfennig eine gemischte Tüte. Eine gemischte Tüte - eine Überraschungstüte - mit Lakritz und Weingummi. Man konnte auch Wünsche äußern. Wünsche die mir in Erinnerung gelieben sind: Esspapier, Brausebonbons mit Colageschmack, Violas, Muscheln zum ausschlecken, Colafläschchen, Schokoladenstücke mit Kokosgeschmack, Mohrenkopfbrötchen und Wassereis. Man hat geteilt und getauscht. Manchmal ist auch das ganze Taschengeld dafür drauf gegangen. Heute gehen die Kinder mit den Pfandflaschen zur Bude, weil in Deutschland gibt es auf alle Flaschen Pfand. Meistens pro Flasche 25 Cent. Davon kaufen sich die Kids dann: eine gemischte Tüte.


WIR WAREN ANE BUDE:

Was machen wir heute: Wir sind bei Oma und Opa im Ruhrgebiet, also laufen wir einfach eine Runde. Und Upsss... da ist ja eine Bude. Ich bin mit den Kindern hin und hab eine gemischte Tüte für 1 Euro gekauft. Beide kannten sich gar nicht aus, was ich da gerade gekauft habe. Die Reaktion darauf war: Mia und Luis haben in die Tüte geschaut und nur gesagt: Boar cool... schau mal Luis eine Schnecke... Mami was ist das denn... das ist voll lecker. Was gebe ich an meine Kinder weiter? Meine Erinnerung, an was tolles. Nicht einfach im Supermarkt eine Packung HARIBOS zu kaufen, sondern eine Mischmaschtüte. Man freut sich über jedes Bömskes, weil es nur einmal drin ist.
Muss es sein...  ja es musste sein... schenkt euren Kindern ein Stück Glück aus euren Kindheitserinnerung. Ob es ein Film ist, ein Ort oder was auch immer - einfach weitergeben. Es fühlt sich voll gut an, und man gibt ein Stück von sich selber an die Kleinen weiter. Weil wir gehören zusammen und du bist ein Teil von mir, und ich möchte dir gerne zeigen was für mich wichtig war. Ob es von meinem Papa der Rock'n'Roll war oder jetzt gerade für mich die Bömskes von der Bude für Mia und Luis.
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DIE FRAU IN DER GESELLSCHAT AUS DER SICHT EINES MANNES

13.2.16

Liebe Mamis - Ich hab es mir angeschaut - Und ich hab in die Hände geklatscht, gejubelt und gelacht. Genau, dass macht mich auf der anderen Seite wieder nachdenklich. Wer bin ich? Was bin ich? Wo will ich hin? Der liebe Florian Schröder, bekannt als deutscher Kabarettist, hat in einer Talk-Sendung im NDR, in einer Minute, alles runtergerattert wie es ist für uns Mamis.

AUF DEN PUNKT GEBRACHT:


Aussehen, Partnerschaft, Muttersein:
Was muss die Frau alles sein. Sie muss topmodelmagerschlank sein, sie muss aber auch Kinder wollen. Sie muss sie auch im richtigen Moment wollen. Nicht mit 20 oder nicht mit 40. 20 ist zu früh und 40 ist zu spät. Sie muss die richtige Zahl der richtigen Kinder mit dem perfektem Mann im richtigen Moment kriegen. Die richtige Zahl ist nicht 1 das ist ego aber auch nicht 5 das ist asi es muss irgendwie dazwischen liegen.

Wenn sie die Kinder hat, muss sie arbeiten, muss Karriere machen. Und zwar selbstbewusst. Aber nicht als Emanze. Aber emanzipiert muss sie sein. Selbstbewusst, emanzipiert, feministisch organisiert und überhaupt gut drauf muss sie sein. Und während sie Karriere macht muss sie gleichzeitig Zuhause sein und darf keine Rabenmutter sein. Wenn sie Zuhause ist muss sie trotzdem Karriere machen.

Aussehen, Anpassungsfähigkeit, Stressresistenz:
Doch hat Frau das geschafft, sich den perfekten Mann geangelt, die perfekten Kinder zwischen Büro und Eigenheim großgezogen, ist damit nicht genug.

Sie muss weiterhin topmodelmagerschlank sein, man darf ihr die Kinder die sie gekriegt hat nicht weiter ansehen. Zuhause muss sie außerdem Hure, Liebhaberin und beste Freundin, Mutter und alles auf einmal sein und den Stress den Sie hat, den darf man niiiiiiiemals spüren.

Na... Herr Schröder... danke für das tolle Zitat. Unsere Gesellschaft will Superhelden statt Menschen und das wird sowohl von der Frau als auch vom Mann erwartet. Was der einzelne damit anfängt ist jedem selber überlassen. Es macht mich aber auch nachdenklich und traurig. Wir sollten viel öfter mal Nein sagen. Und nicht das tun was die Gesellschaft von uns erwartet.

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EINE AUTOREISE MIT KINDERN - TIPPS UND ERFAHRUNGEN MIT LANGEN AUTOREISEN

7.2.16


WAS BEDEUTET FÜR MICH URLAUB
Mit Urlaub verbinde ich: Raus aus dem Alltag. In fremde Länder reisen. Länder, die ich noch nicht gesehen habe. Nicht alleine. Ist ja langweilig. Am liebsten mit meinem Partner an meiner Seite. Gemeinsame Erinnerungen. Neues Essen, neues Sprachen, neue Menschen und andere Kulturen kennen lernen. Ja - dass ist für mich Urlaub. Einfach für ein paar Wochen in eine andere Welt eintauchen. Mein letzter Urlaub war, nach meiner Definition, vor den Kindern. Indonesien. Bali. Ein Ort und Erinnerungen, die ich für mich wie einen Schatz hüte. Nur wir beide. Ohne Kinder. Wir beide machen das jetzt einfach: Chillen. Entdecken. Fühlen und Surfen. Keine Rücksicht nehmen auf andere Bedürfnisse von kleinen Kindern - nur wir. Aber ist es wirklich meine schönste Urlaubserinnerung. Rückblickend betrachtet - Nein. Denn jetzt mit Kindern ist alles anders.

JETZT IST ALLES ANDERS: 

Reisen mit Baby oder Kleinkind. Oh mein Gott. Geht das überhaupt? Ich bin doch gerade erst Mama geworden. Es ist alles so neu und ich will auch nichts falsch machen. Ich kann doch mit meinem Baby nicht so lange reisen. Geschweige denn eine Fernreise machen. Ich sag nur entspannt euch. Nutzt die Chance und schafft euch als Familie tolle Erinnerungen.

Wir haben zwei Kinder. Wir haben zwar keinen Urlaub in dem Sinne gemacht... mit... wir fliegen in ein Familien-Resort mit All-Inclusive und Familienprogramm. Wir haben im Sommer in Österreich die Seen unsicher gemacht und es war voll der Spaß. Urlaub vor der Haustür. Attersee und Traunsee stand da auf dem Programm. Unsere Reisen, die wir mit den Kindern gemacht haben, oder ich alleine, waren Reisen zu Oma und Opa. Oma und Opa sind von uns 810 km entfernt. Für welche Reisemöglichkeit entscheidet man sich... Auto - Bus - Zug oder Flugzeug.

DREI JAHRE AUTOREISEN MIT BABY UND ODER KLEINKINDERN:

Hier meine Erfahrungen mit Baby und ein Jahr später dann mit Baby & Toddler mit dem Auto reisen. Warum ich eine Autoreise von über 800 km mit meinen Kids wage? Der beste Grund der Welt - Familie. Oma und Opa leben nicht in unserer Nachbarschaft. Sie leben über 800 km von uns entfernt. Denn ich komme aus dem Ruhrpott.

1. AUTOREISE MIT NEWBORN
Mit drei Monaten bin ich mit meinem Baby, das erste Mal alleine mit dem Auto durch Deutschland gefahren. Es war im September und wir waren in einem kleinen Corsa unterwegs. Es war ein langer Tag - keine Frage - die Sonne schien - und über 800 km - waren zu bewältigen. Mia lag neben mir am Beifahrersitz im Maxi Cosi. Alles war ohne Stress. Buzzi hat geschlafen, ich konnte sie berühren, wenn ihr danach war und wenn Mia trinken wollte habe ich auf einem ruhigen Rastplatz angehalten und hab sie gestillt. Und auch direkt eine neue Pampers gemacht - im Auto versteht sich. Aber mir war es lieber, als mit Mia in eine Raststätte zu gehen, und wieder 50 Cent fürs wickeln bezahlen zu müssen, um mir dann ein Snickers um 80 Cent zu kaufen - Dank SANIFAIR. Wenn man so lange unterwegs ist und 20 km vor dem Ziel ist will man nicht mehr anhalten - dann will man einfach nur noch ankommen. Das hätte ich aber machen sollen. Mia wurde unruhig und hat erst angefangen zu quängeln, was dann in Geschrei übergegangen ist. Heute weiß ich anhalten und die Bedürfnisse der Kleinen befriedigen, auch wenn man kurz vor dem Ziel ist.

2. AUTOREISE - SCHWANGER UND TODDLER
Unser Wunsch war zwei Kinder und das hat auch geklappt. Schwanger reisen war eigentlich auch kein Problem obwohl Luis ordentlich rumgestrampelt hat auf dem Weg ins Ruhrgebiet. Mia saß neben mir im Maxi Cosi. Wir haben alle 2 Stunden eine Pause gemacht. Mia hat Gläschenkost oder Obst zum knabbern bekommen und war happy. Babyspielzeug und kleine Bücher hatten wir auch im Gepäck. Ich konnte Mia für Ihr Alter noch gut im Auto bespassen ohne irgendwelche Pausen auf einem Rastplatz zu machen wo es Spielplätze gab.

3. AUTOREISE - MIT ZWEI TODDLERN
Ab diesem Zeitpunkt schaut schon alles anders aus. Kind Nummer 1 will bespasst werden. Kind Nummer 2 will gestillt werden. Ich habe eine kleines Kinder-Koffer-Set besorgt. In dem einen war die ganze Kleidung und in dem anderen durfte Mia ihr Spielzeug einpacken, so wie sie es wollte. Dieser Koffer ist dann auch auf der Rückbank gelandet. Wir haben alle zwei Stunden eine Pause eingelegt. Für mich am liebsten beim Goldenen M,, weil da gibt es Food für Mami und auch noch Kinderbespassungs-Programm - Rutschen -  Playground - wie auch immer man es nennen mag. Einfach öfter eine kleine Pause machen. Und das in einem 2 bis 2,5 Stunden Takt.

4. AUTOREISE - MIT KLEINKINDERN 
Hui es wird immer interessanter. Kinder entwickeln sich. Bald ist es wieder soweit. Jeder hat jetzt schon seine Vorlieben. Mia liebt Pferde und Luis fährt voll auf Autos ab. Mit CD`s können sie noch nicht wirklich umgehen, da gibt es fette Kratzer auf der Disk. Die Kids empfinden langsam ein Zeitgefühl und sagen schon: Mami mir ist langweilig. Einer sitzt vorne einer sitzt hinten. Das ist der Plan. Mittlerweile weiß ich auch schon wo auf dem Weg die besten Plätze sind um eine Pause einzulegen. Und ich freu mich schon auf Limburg mit einem tollen Playground beim Goldenem M, mit Basketballkörben und vielen Bällen, einer  Tacklestation für die Kinder und einem Kletterturm. Na dann... fahren wir in den Semesterferien mit dem Auto ab zu Oma & Opa. Wird schon schief gehen. Ich lasse mich einfach darauf ein.


TIPPS REISEN MIT KINDERN

1.RITUALE
Kuscheltiere, Geschichten oder der Sandmann. Rituale geben Geborgenheit und Sicherheit. Schlafen gehen ist da auch so ein Thema. Wir leben das Familienbett und haben so keine Einschlafprobleme, wenn wir bei Oma & Opa sind.

2. RUHEPHASEN
Das einzige Problem ist immer die Reizüberflutung und alles Neue. Die Menschen die für die Kinder irgendwie fremd sind, obwohl sie in unserem Leben mit Fotos, Gesprächen und Skype präsent sind.
Gebt den Kindern die Möglichkeit Ruhephasen zu haben. 

3. REISEAPOTHEKE
Wichtig ist auch dem Alter entsprechend eine kleine Reiseapotheke parat zu haben. Ob es ein Gel beim Zahnen ist oder Fieberzäpfchen. Jede Mami weiß eh gerade genau was passieren könnte. 


4. DIE KINDER MACHEN DIE REGELN
Die Erwartungen an einen schönen Urlaub sollte man als Eltern herunterschrauben -weil die Kinder machen die Regeln. Alles ist anders als Zuhause. Und wir als Eltern sind groß und erfahren genug den Kindern in der Fremde die Sicherheit zu geben - egal wo man ist. 

Und das schönste ist doch wenn der Satz kommt: Wann fahren wir wieder mit dem Auto zu Oma & Opa? Weil es war eine positive, und doch auch eine anstrengende Zeit für uns alle und anders als zu Hause. Andere Regeln, andere Rituale, andere Erlebnisse, anderes Wetter, andere Menschen. Einfach Urlaub. Aber doch irgendwie wie Zuhause.

MEIN RESUMEE:

Reisen wie es ohne Kinder war - gibt es nicht mehr. Reisen mit Kindern ist anders. Wenn man enspannt reisen will, muss man primär auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Ob 3 Monate oder 12 Jahre, egal, sonst wird es stressig und die Reise wird zur Qual. Der Weg ist das Ziel. Wenn man diese Regel in sich hat, ist es egal wie lang die Reise dauert.
Also mein Tipp der Weg ist das Ziel. Alles liebe Steffi

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