SCHUH SCHUH
19.12.15
Heute waren wir in Gmunden in der Altstadt. In der Franz Carl Fellinger Gasse 6. Vor dem kleinen blauen Schuhatelier saß Gerd. Ein großer kräftiger Mann ende vierzig, eingepackt in eine dicke Weste und eine blaue Haube auf dem Kopf. Ein Topf schwarze Schuhcreme neben sich stehen, in der linken Hand einen schwarzen Herrenstiefel, die rechte Hand - schwarz von der Schuhcreme - massiert er mit viel Gefühl die Creme in das Leder des Schuhs ein. Um ihn herum Lederschuhe und Werkzeug. Man taucht kurzfristig in eine unbekannte und faszinierende Welt ein. Man spürt Handwerk, Geschichte und die Liebe zu Schuhen.
Gerd liebt Schuhe und das schon sein ganzes Leben. Er stammt selbst aus einer Schuhmacherfamilie. Ein handgemachter Schuh ist für ihn eine Investition für's Leben. Er selber vertraut seit Jahren der ungarischen Handarbeit von Gyula Kiss. Nach dem Ableben von Meister Kiss widmet er sich verstärkt der Aufgabe den Bestand an Modellschuhen und nicht abgeholten Maßschuhen an Schuhliebhaber in die ganze Welt zu „vermitteln“.
Für mich war es sehr interessant, ich bin in eine Welt eingetaucht die mir fremd war. Aber es hat sich gut und ehrlich angefühlt. Handwerkliche Tradition hat immer einen gewissen Charme. Aber ein Schuh für's ganze Leben. Wer kennt das schon. Heute bestellen wir alle bei Zalando, gehen auf ein Schnäppchen in die Shopping Mall oder der Markenschuh muss her. Und wenn der Trend vorbei ist, muss der Schuh auch weichen. Erst mal weil er nicht mehr hipp ist oder weil er ausgelatscht ist. Auf der einen Seite finde ich es schade, dass das traditionelle Handwerk in unserer Gesellschaft immer weiter in den Hintergrund rückt. Und es sind nicht nur die Schuhe. Es gibt immer weniger Fleischhauer, Konditoreien... ihr wisst was ich meine. Aber trotzdem gibt es gewisse Dinge die ich nicht mein ganzes Leben haben will. Man muss halt einen guten Mittelweg für sich finden. Ich weiß auf jeden Fall, dass die Wurst beim Fleischhauer besser ist als im Supermarkt. Für 8 Euro kannst du deinem Schuh eine Wellnesskur geben und dabei in eine andere Welt eintauchen.
DAS FAZIT VON THOMAS:
1991 habe ich mir ein Paar Maßschuhe für damals umgerechnet 500 Euro gekauft - der eigentlich nicht wirklich gepasst hat. Die Schuhe die mir Gerd heute ans Herz gelegt hat, haben mir auf Anhieb gepasst. Interessanterweise auch ein Budapester in bordeuax, wie 1991. Ein Maßschuh sollte ja wie eine zweite Haut sein. Es geht nicht nur um die Länge des Fußes sondern noch viel mehr: das Gewicht, die Breite des Fußes, die Risthöhe und die Passform der Ferse. Einen handgefertigten Schuh inklusive der handgemachten Buchenholzspanner um 400 Euro. Im ersten Moment - viel Geld. Wenn jemand einen Schuh jeden Tag im Job trägt, sollte er komfortabel sein und passen. Es ist ein Schuh für's Leben, und wenn man die jahrelange Nutzung in Betracht zieht, ist es ein super Preis-Leistungsverhältnis.
Für mich war es sehr interessant, ich bin in eine Welt eingetaucht die mir fremd war. Aber es hat sich gut und ehrlich angefühlt. Handwerkliche Tradition hat immer einen gewissen Charme. Aber ein Schuh für's ganze Leben. Wer kennt das schon. Heute bestellen wir alle bei Zalando, gehen auf ein Schnäppchen in die Shopping Mall oder der Markenschuh muss her. Und wenn der Trend vorbei ist, muss der Schuh auch weichen. Erst mal weil er nicht mehr hipp ist oder weil er ausgelatscht ist. Auf der einen Seite finde ich es schade, dass das traditionelle Handwerk in unserer Gesellschaft immer weiter in den Hintergrund rückt. Und es sind nicht nur die Schuhe. Es gibt immer weniger Fleischhauer, Konditoreien... ihr wisst was ich meine. Aber trotzdem gibt es gewisse Dinge die ich nicht mein ganzes Leben haben will. Man muss halt einen guten Mittelweg für sich finden. Ich weiß auf jeden Fall, dass die Wurst beim Fleischhauer besser ist als im Supermarkt. Für 8 Euro kannst du deinem Schuh eine Wellnesskur geben und dabei in eine andere Welt eintauchen.
DAS FAZIT VON THOMAS:
1991 habe ich mir ein Paar Maßschuhe für damals umgerechnet 500 Euro gekauft - der eigentlich nicht wirklich gepasst hat. Die Schuhe die mir Gerd heute ans Herz gelegt hat, haben mir auf Anhieb gepasst. Interessanterweise auch ein Budapester in bordeuax, wie 1991. Ein Maßschuh sollte ja wie eine zweite Haut sein. Es geht nicht nur um die Länge des Fußes sondern noch viel mehr: das Gewicht, die Breite des Fußes, die Risthöhe und die Passform der Ferse. Einen handgefertigten Schuh inklusive der handgemachten Buchenholzspanner um 400 Euro. Im ersten Moment - viel Geld. Wenn jemand einen Schuh jeden Tag im Job trägt, sollte er komfortabel sein und passen. Es ist ein Schuh für's Leben, und wenn man die jahrelange Nutzung in Betracht zieht, ist es ein super Preis-Leistungsverhältnis.